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Nazareth – die biblische Stadt

Nazareth oder auch Nazaret ist die größte Stadt im Nordbezirk Israel und befindet sich rund 25 km vom See Genezareth und 9 km vom Berg Tabor entfernt. Laut Lukas-Evangelium ist Nazareth die Heimat von Joseph und Maria, doch die Geschichte der Stadt geht sogar bis ins 2. Jahrtausend v. Chr. zurück. Ursprünglich wurde Nazareth damit als jüdisches Dorf bekannt, doch mit der Eroberung Palästinas durch die Perser im 7. Jahrhundert n. Chr. festigte sich der Islam in der Bevölkerung und heute ist es die größte arabische Stadt Israels.

Durch seine biblische Geschichte und den starken islamischen Einfluss sind sehr viele Sehenswürdigkeiten der Stadt religiöser Natur und ein Muss für jede Pilgerreise. So befinden sich in Nazareth mehr als 20 Klöster und Kirchen sowie verschiedene Synagogen und Moscheen.

Weiße Moschee und Verkündigungsbasilika

Die älteste Moschee der Stadt, die Weiße Moschee, befindet sich in der Mitte von Nazareths Altem Markt. Sie entstammt dem ersten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts und dem Auftrag des ägyptischen Herrschers Suleiman Pasha. Noch heute versammeln sich in ihr beim Freitagsgebet bis zu 3000 Muslime. Die Verkündigungsbasilika ist der größte Kirchenkomplex im gesamten Nahen Osten. An Stelle der Basilika soll laut dem Lukas-Evangelium der Erzengel Gabriel die Geburt Jesu angekündigt haben. Heute können dort die Verkündigungsgrotte, die obere Basilika, die Kirche des Heiligen Josef sowie ein archäologisches Museum besucht werden. Direkt im Anschluss an die Basilika gibt es einen arabischen Markt, der den Hügel hinauf reicht und es Reisenden erlaubt mit ein bisschen Verhandlungsgespür wunderbare Schnäppchen zu erzielen.

Melkitische griechisch-katholische Kirche

Die melkitische griechisch-katholische Kirche befindet sich an der traditionellen Stelle jener Synagoge, in der Jesus laut Lukasevangelium gepredigt haben soll. Besucher, die besonderes Interesse an christlichen Sehenswürdigkeiten haben, sollten außerdem dem so genannten Jesus Pfad oder Jesus Trail folgen, der Wanderer über 60km bis nach Capernaum führt und zu den wichtigsten christlichen Orten der Gegend führt. Der Pfad beginnt an der Verkündigungsbasilika und zeichnet sich in der gesamten Stadt durch weiß-orange-weiße Streifen aus.

Nazareth

Nazareth ©iStockphoto/WassimKorzoum

Heilige-Maria-Brunnen und das Haus von El-Rais

Der Heilige-Maria-Brunnen wurde erst kürzlich restauriert und befindet sich auf einem kleinen Platz vor der Heiligen-Gabriel-Kirche bzw. St. Gabriel Kirche. Es gibt Legenden, die besagen, dass das einstmalige Erscheinen des Erzengels Gabriel dem Wasser heilige Kräfte verleiht. Besucher der Stadt sollten auch das Haus von El-Rais nicht verpassen, das einen Einblick erlaubt in die ehemalige osmanische Präsenz in der Region. Damals errichteten osmanische Gouverneure ihre herrschaftlichen Wohnsitze in Nazareth und viele bestehen noch heute. Sie unterscheiden sich von ihrer Umgebung durch die roten Ziegeldächer und dreibogigen Fenster mit Balkonen. Im Inneren sind diese Villen meist reich verziert mit italienischem Marmor und farbigen Fresken.

Nazareth Dorf und Umgebung

Einen weiteren Einblick in die Vergangenheit Nazareths erlaubt das Nazareth Dorf direkt im Anschluss an die Al-Wadi-al-Jawani-Str. Dort wurde Nazareth im biblischen Stil aufgebaut und dank talentierter Schauspieler erleben die Besucher dort keine Enttäuschung, sondern einen hautnahen Einblick in das Leben der Zeit Jesu. Ein richtiger Besuch in Nazareth beschränkt sich jedoch nicht nur auf die Altstadt, sondern bedarf auch einer Tour der umgebenden Landschaft. Die Stadt liegt in einem hufeisenförmigen Tal und um die Geschichte dieser biblischen Stadt vollends verstehen zu können, sollte ein Tagesausflug zu den umliegenden Bergen und in die Jesreelebene auf der Tagesordnung stehen.

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