Bethlehem
Bethlehem, die Stadt mit einer sehr bewegten Geschichte, befindet sich im Westjordanland, einem Gebiet, das zum Nahen Osten gerechnet wird. Die knapp 30.000 Einwohner zählende Stadt gehört den Palästinensischen Autonomiebehörden, die 1988 von der PLO – der Palästinensischen Befreiungsorganisation – ausgerufen wurden und von 108 Staaten weltweit anerkannt werden. Während die politische Lage eher „verzwickt“ ist, ist die geografische recht eindeutig: Inmitten einer eher hügeligen, grünen Landschaft befindet sich der Ort Bethlehem. Zahlreiche Weinberge und uralte Olivenbäume umsäumen diesen relativ ruhigen, historisch wichtigen Ort mit seinen beiden Universitäten. Getrübt wird dieses idyllische Bild lediglich im Norden der Stadt durch die hohe Mauer, die Bethlehem von der Hauptstadt des israelischen Staates – Jerusalem – sowie einigen kleineren Dörfern trennt. Diese israelische Sperranlage schränkt den Besuch der palästinensischen Bewohner zwar ein, dennoch kann man als Tourist durchaus leicht nach Bethlehem gelangen.
Anreise
Die Mehrheit der Besucher verbringt ihren Urlaub in Israel und gelangt von Jerusalem aus mit dem Bus nach Bethlehem. Aber auch von Damaskus, der Hauptstadt Syriens, aus besteht eine Busverbindung dort hin. Die Grenzübergangsstellen sind zugleich Wechselstellen für Bus sowie Reiseführer. Sie können zu Fuß überquert werden, um dann weiterhin auf diesem Wege die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu erreichen. Auch mit Hilfe eines kostengünstigen Taxis ist es einfach, ans Ziel zu gelangen.
Geschichte
Bethlehem – in der Heiligen Schrift der Juden, dem Tanach – auch unter dem Namen Efrata bekannt, wurde in der Bibel erstmals in Genesis 35,19 als der Ort erwähnt, wo Rahel, die Frau Jakobs, an der dort entlang führenden Straße begraben wurde. Ferner gilt Bethlehem als die Stadt der Herkunft Davids, wo man auch auf dessen Nachkommen, den Messias, wartete. Die beiden Evangelisten Lukas und Matthäus wissen nicht zuletzt von einem Ereignis zu berichten, dem heute noch Bethlehem seinen Weltruhm verdankt, nämlich der Geburt Christi. Für Milliarden von Christen gilt eine Höhle als Geburtsstätte Jesus von Nazareths, die bereits seit dem 2. Jahrhundert verehrt wird, und über der man im Jahre 333 die Geburtskirche errichtete. Noch heute strömen alljährlich zahlreiche Pilger besonders zur Weihnachtszeit nach Bethlehem. Kritiker bezweifeln nicht nur die genaue Lokalisierung sondern auch noch Bethlehem als Geburtsstätte Jesu.
Geburtskirche Jesu
Bethlehem bietet seinen Besuchern zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die man – wie bereits erwähnt – entweder zu Fuß oder aber mit dem Taxi erreichen kann. Das wohl meist be- und gesuchte Ziel ist die rund 1.600 Jahre alte Geburtskirche Jesu, die unter Kaiser Konstantin errichtet wurde. Durch die so genannte Demutspforte, die lediglich 1,20m hoch ist und eine gebückte Haltung beim Eintritt verlangt, betritt der Besucher den dreischiffigen Bau. Beachtenswert ist, dass der Altarraum unter den Konfessionen griechisch-orthodox, armenisch sowie römisch-katholisch aufgeteilt ist. Über eine steile, enge Treppe gelangt man zur Geburtsgrotte, wo der 14-strahlige Silberstern unter dem Altar auf die Geburtsstätte Christi hinweist.
Katharinenkirche
Gleich neben der Geburtskirche befindet sich die Katharinenkirche, jener Bau, wo am Heilig Abend die weltweit bekannte Mitternachtsmesse zelebriert wird. Hier stand einst ein Kloster, in dem der Heilige Hieronymus die erste lateinische Bibelübersetzung vollbrachte. Einen besonders schönen Anblick bieten die Glasfenster.
Altstadt
Einen Besuch der Altstadt Bethlehems mit ihren engen, verschachtelten Gassen sowie den typischen Steinbauten sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen. Besonders sehenswert sind hier die Omar-Moschee sowie der Manger-Platz. Das nahe dem Museum gelegene Folklore-Museum bringt dem Besucher Land und Leute ein wenig näher. Auch die Besichtigung der zu einer Kapelle umfunktionierten Höhle – der Milchgrotte – gehört zu den besonderen Eindrücken, die man beim Besuch Bethlehems mitnehmen kann.
In der unmittelbaren Umgebung Bethlehems befinden sich zudem zahlreiche Sehenswürdigkeiten meist historischen Ursprungs. Zu ihnen zählen die Hirtenfelder Der er-Ra’wat, das Kloster Mar Saba, das Kloster Hortus Conclusus sowie die Salomon Teiche. Rund einen Kilometer nördlich der Stadt will man das Grab der Rahel wissen. Dieses kleine Grab mit einem Kuppeldach wird von Christen ebenso besucht wie von Moslems und Juden.