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Wüste Negev

Die Wüste Negev – ein Teil des Wüstengürtels, der sich vom Atlantischen Ozean bis hin nach Indien erstreckt – nimmt etwas mehr als die Hälfte des Staates Israels ein. Allerdings ist das Gebiet von nur wenigen Einwohnern besiedelt. Dieses Wüsten- und Steppengebiet, deren Übersetzung aus dem Hebräischen so viel wie „Süden“ bedeutet, befindet sich auch genau dort: im Süden Israel. Während der Negev im Westen von der ägyptisch-israelischen Grenze sowie dem Gazastreifen begrenzt wird, stellt im Norden der Gaza-En Gedi am Toten Meer die Begrenzungslinie dar.

Pilgerreise durch die Wüste Negev

Sind der Norden und der Westen eher eben und staubig, so findet man im Süden reichlich Abwechslung in Form von Tälern und Gebirgen aber auch Erosionskratern, sehr geeignet für Wüstentouren. Besonders interessant ist es, wenn im Winter und im Frühjahr die Regenfälle die dortigen ausgetrockneten Wadis in wahre Sturzbäche verwandeln und die Wüste zum Leben erweckt wird. Ganz im Süden findet man schroffe Berge aus grauem und rotem Granit. Die dortigen ausgetrockneten Schluchten verleihen der Landschaft ein recht bizarres Bild. Bereits die Bibel weiß von der Wüste Negev zu berichten, so wanderten Abraham und Isaak ebenso wie das Volk Israel nach dem Auszug aus Ägypten durch diesen Landstrich. Heute zieht das von Sanddünen und schroffen Felsen, von Schluchten, Kratern, Hochplateaus und Oasen geprägte, abwechslungsreiche Gebiet zahlreiche Touristen an, die sich an Land und Leuten aber auch an den zahlreichen Spuren der Vergangenheit erfreuen oder dies im Rahmen einer Pilgerreise einplanen.

Timna Nationalpark und die Stadt Beer Sheva

Besonders beliebt ist ein Ausflug in den Timna Nationalpark, dem Gebiet der einstigen antiken Kupferminen. Sehenswert ist zudem der im Durchmesser 40 Kilometer große Krater Mitzpe Ramon. Die größte Stadt der Wüste – Beer Sheva – lockt mit ihrem wöchentlich stattfindenden Beduinenmarkt. Hier werden, wie zu alten Zeiten, Schmuck, Kunsthandwerke, Kupferwaren und Teppiche neben vielen anderen Waren angeboten. Aber auch die gesamte Altstadt mit dem Abrahambrunnen sowie dem Negev-Museum ist sehenswert.

Wüste Negev

Wüste Negev ©iStockphoto/itpow

Besonders Naturfreunde kommen in der Negev Wüste voll auf ihre Kosten, leben doch beispielsweise im Hai-Bar Naturschutzgebiet zahlreiche – bereits in der Bibel erwähnte – Tiere in freier Wildbahn, die es zu beobachten gilt. Neben den Nubischen Steinböcken leben die Asiatischen Halbesel sowie die Arabische Oryxantilopen im Negev. Selbst einige der seltenen Arabische Leoparden sind zu finden. Geführte Abenteuerexpeditionen von Ortskundigen durch die Wüste werden ebenso angeboten wie Beobachtungstouren für Vogelfreunde von erfahrenen Ornithologen. Wer nun glaubt, der Negev sei ausschließlich farblos und trocken, der irrt. Vielmehr findet man unterirdische Wasserreservoire, die wiederum – zur Freude der Wanderer und Touristen – für kristallklare Teiche und Wasserfälle mitten in der Wüste sorgen.

Antike Städte Mampsis und Avdad

Auch heute noch kann man entlang der alten Karawanenstraße – dort wo das Nomadenvolk der Nabatäer im 1. Jahrhundert begann, sich niederzulassen – einige ihrer Städte besuchen. Besonders sehenswert sind dabei der antike Wüstenort Mampsis sowie die Ruinen der nabatäischen Stadt Avdad. Letztere liegt auf einer Anhöhe entlang der alten Weihrauchroute und gibt einen fantastischen Blick auf die Wüste frei. Das aus Felsen gehauene Petra – die einstige Hauptstadt der Nabatäer, die heute in Jordanien liegt – ist von dem an der Südspitze liegenden Ort Eilat aus einen Tagesausflug entfernt. Eine weitere sehenswerte Stätte ist Sde Boker, eine Außenstelle der Ben-Gurion Universität, nicht weit von Avdad entfernt. Bewundernswert ist hier das Haus mit natürlicher Klimaanlage. Ferner befindet sich hier das Grab des bekannten Staatschefs Ben-Gurion.

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