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Akkon – Stadt der Kreuzritter mit orientalischem Flair

Die alte Hafenstadt Akkon liegt im nördlichen Israel in Galiläa. Die nächste Großstadt ist Haifa, mit dem es die Lage an der gleichnamigen Bucht am Mittelmeer teilt. Akkon hat 46.300 Einwohner, die sich auf die landseitige Neustadt und die auf einer Landzunge im Meer gelegene Altstadt verteilen. Touristisch interessant ist vor allem die Altstadt, die von einer gut erhaltenen mittelalterlichen Festungsmauer umgeben ist. Hier wohnen mehrheitlich arabische Bürger Israels.

Geschichte

Akkon, das auch Akko genannt wird und von antiken Geschichtsschreibern Ptolemais, ist eine der ältesten Städte in Israel überhaupt. Archäologische Zeugnisse legen nahe, dass hier bereits vor rund 5000 Jahren in der Bronzezeit Menschen gesiedelt haben. Erstmals erwähnt wird die Stadt in altägyptischen Papyrusrollen aus dem 13. Jahrhundert vor Zeitrechnung. Eine zeitlang war Akkon die bedeutendste Stadt im östlichen Mittelmeerraum. Phönizier und Ägypter, Perser, Griechen und Römer hinterließen hier ihre Spuren. Die günstige strategische Lage oberhalb der einzigen Bucht an diesem Küstenstreifen machte die Stadt begehrt als Stützpunkt. Mehrmals im Lauf der Geschichte wurde Akkon – meist erfolglos – belagert, zuletzt von Napoleon 1799 während seines Ägyptenfeldzugs. Als der Kaiser der Franzosen nach 61 Tagen immer noch nicht am Ziel war, warf er laut Legende resigniert seinen berühmten Hut ins Wasser und strich mit seinen Truppen die Segel. Die Kanonenkugeln, die er zurückließ, können noch heute auf dem Festungswall besichtigt werden.

Akkon

Akkon ©iStockphoto/maratr

Im 20. Jahrhundert kam Akkon zu Palästina und mit der Staatsgründung 1948 zu Israel. Heute ist es eine friedliche Hafenstadt, wo jüdische, christliche und muslimische Bewohner zusammen leben. Die vom persischen Islam im 19. Jahrhundert abgespaltene Bahai-Religion hat in Akkon ihr höchstes Heiligtum. Der Schrein des Religionsstifters Bahaullah sowie sein Landhaus, umgeben von gartenarchitektonisch gestalteten Parkanlagen, sind öffentlich zugänglich.

Kreuzritterfestung

Besonders heftig umkämpft zur Zeit der Kreuzfahrer im 12. und 13. Jahrhundert, war Akkon eine zeitlang Teil des fränkischen Kreuzritterstaates Königreich Jerusalem. An diese historisch bewegte Zeit erinnert die alte Kreuzritterfestung als Teil einer 150 Meter dicken Festungsmauer rund um die Altstadt von Akkon. Die imposante Anlage mit dem Turm der Verdammnis, sieben unterirdischen Rittersälen und einem riesigen Refektorium mit gotischem Kreuzrippengewölbe sowie dem Geheimtunnel der Templer kann besichtigt werden. Dazu wird eine Multimedia Showe geboten. Die Festungsmauer ist teilweise begehbar.

Nach den Ende der Kreuzritterstaaten geriet Akkon für Jahrhunderte unter muslimische Herrschaft. Die Sultane des Osmanischen Reichs bauten die Hafenstadt zu einer blühenden orientalischen Handelsmetropole aus. An diese Zeit erinnert die alte Karawanserei im arabischen Baustil. Mit dem Aufkommen der Dampfschiffe, die in der kleinen Hafenbucht nicht manövrieren konnten, sank Akkons Bedeutung als levantinische Handelsstadt und wurde von Haifa mit seinem neuen Hafen überrundet.

Die gesamte Altstadt von Akkon ist ein einziges großes Freilichtmuseum und wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. In den verwinkelten Gassen mit Moscheen, Basaren, Suks und Gewürzmärkten entfaltet sich ein typisch morgenländisches Flair. Akkon gilt als die orientalischste Stadt in Israel. Treffpunkt der Stadt ist der alte Hafen mit kleiner Marina. Hier haben sich zahlreiche Cafés und Restaurants angesiedelt, die vor allem bekannt sind für Fischspezialitäten frisch aus dem Mittelmeer.

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