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Masada – Symbol für den jüdischen Freiheitswillen

Masada ist eine ehemalige jüdische Festung und befindet sich am Südwestende des Toten Meeres in Israel. Heute ist sie eingegliedert in den Nationalpark Masada, der nach ihr benannt ist. Die felsigen Steilhänge machten eine Eroberung der Verteidigungsanlage sehr schwierig, außerdem war sie ursprünglich nur über drei schmale Saumpfade zu erreichen. Aus diesem Grund galt die Festung, die zwischen 40 und 30 v. Chr. von Herodes I. errichtet wurde, lange Zeit als uneinnehmbar.

Jüdischer Krieg

Auch die Versorgung mit Wasser und Lebensmitteln war durch große Nahrungsvorräte und zwölf Zisternen zur Wasserspeicherung gesichert. Die Burg sollte sich zum ersten Mal im Jüdischen Krieg bewähren müssen, der 66 n. Chr. gegen die römischen Besatzer geführt wurde. Jüdischen Rebellen, die die Festung von den Römern zurück erobert hatten, errichteten einige neue Gebäude in der Festung, wie ein Bäckerei oder eine Synagoge, und nahmen weitere Flüchtlinge aus Jerusalem auf.

Belagerung durch Rom

73 n. Chr. war die Festung von 973 Menschen bewohnt, die sich von einer 15000 Mann starken römischen Armee bedroht sahen. Die Belagerung begann und der römische Befehlshaber ließ eine Mauer rund um die Anlage errichten und gab eine Rampe in Auftrag, die zur Festung hinauf führte. Die Festung konnte nur einige Monate gehalten werden und als den Rebellen klar wurde, dass die Lage aussichtslos war, entschieden sie sich, lieber als freie Menschen den Tod zu finden als sich den Römern zu ergeben. Die Konsequenz war, dass per Los einige Männer bestimmt wurden, die die gesamte Gruppe und im Anschluss einander töten sollten.  Durch diese Entscheidung wurde Masada zu einem Symbol für den jüdischen Freiheitswillen, als das sie auch heute noch angesehen wird.

Masada

Masada ©iStockphoto/vvvita

Seilbahn zur Festung und Schlangenpfad

Danach blieb Masada bis zu ihrer Wiederentdeckung 1838 vergessen, doch heute wird ihre Geschichte den Zuschauern nach Einbruch der Dunkelheit durch eine ausgefeilte Ton- und Lichtschau vermittelt. Diese Geschichte von jüdischen Rebellen machte Masada zu einem beliebten Ausflugsziel bei Touristen, sodass 1963 ein Nationalpark gegründet wurde, in den die Festung integriert wurde. Seit 1967 ist dieser Nationalpark 340 ha groß und seit 1971 kann man mit einer Seilbahn zur Festung hinauffahren, alternativ kann der antike Schlangenpfad gewählt werden. Für heutige Besucher ist es äußerst schwierig, sich eine blutige Schlacht am Fuße des Berges vorzustellen, da die Umgebung unbeschreiblich friedlich ist. Das blaue Wasser des Toten Meeres und die karge Wüste, in der sich der Berg befindet, strahlen sehr viel Ruhe aus.

Historische Stätte und Opernfestival

Doch Masada wird heutzutage nicht auf seine Historie reduziert, sondern beispielweise auch für ein Opernfestival genutzt. Dazu wird der Berg mit einer speziellen Beleuchtung versehen und dadurch zum Hintergrund für berühmte Opern. So wurde zum Beispiel im Sommer 2010 die Oper „Nabucco“ von Verdi aufgeführt.  Trotzdem ist Masada natürlich hauptsächlich als historische Stätte bekannt und bietet dem Besucher Einblicke in die jüdische Vergangenheit. Vertieft werden die Eindrücke, die die alten Ruinen hervorrufen, durch einen Besuch in dem kleinen Museum, das an der Talstation der Seilbahn liegt. In dem Museum werden archäologische Funde der Festungsausgrabungen präsentiert und auf dem Berg selbst kann man noch heute Überreste von beispielweise Wohnhäusern und dem Palast erkennen. Die Synagoge ist sogar noch so gut erhalten, dass in ihr Feierlichkeiten stattfinden können, und auch Reste der römischen Belagerungsmauer können besichtigt werden. Masada ist für den Staat Israel von so großer historischer Bedeutung, dass man bei einem Urlaub in diesem Land auf keinen Fall darauf verzichten darf, die Festung zu besichtigen.

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